Einführung / Geschichte
Die kleine Karte, die in jedes Handy gehört, ist der Schlüssel zu Ihrem Mobilfunkanschluss. Doch was verbirgt sich hinter der Abkürzung SIM?
Subscriber
Identity
Module – zu Deutsch: Teilnehmer-Identitätsmodul. Sie ist weit mehr als nur ein Speicherchip; sie ist Ihr persönlicher digitaler Ausweis im Mobilfunknetz. Sie authentifiziert Sie beim Netzbetreiber, speichert wichtige Daten wie Ihre Telefonnummer und Kontakte und ermöglicht so das Telefonieren, Surfen und Simsen.
Ihre Geschichte beginnt in den frühen 1990er Jahren mit der Einführung des GSM-Standards (Global System for Mobile Communications). Die allerersten SIM-Karten hatten die Größe einer Scheckkarte (heute als Full-Size-SIM bekannt) und waren für die damaligen, klobigen Mobiltelefone konzipiert. Seitdem hat sie eine erstaunliche Evolution durchlaufen, getrieben vom Wunsch der Hersteller, Geräte immer kleiner und leistungsfähiger zu machen. Heute steht sie mit der eSIM gar vor dem Schritt in die vollständige Virtualisierung.
Full-Size-SIM (1FF)
Die Ur-SIM, auch als
1FF (1st Form Factor) bezeichnet, ist der Ursprung aller SIM-Karten.
- Größe: 85,6 mm x 53,98 mm x 0,76 mm – genau wie eine Bankkarte.
- Einführung: 1991
- Verwendung: Sie wurde in den ersten mobilen Telefonen verwendet, die aufgrund ihrer Technik noch sehr groß waren. Heute ist diese Form faktisch ausgestorben und findet, wenn überhaupt nur noch in speziellen Industrieanwendungen oder als Trägerkarte für kleinere SIM-Formate Verwendung. Von ihr konnten die kleineren SIMs einfach herausgebrochen werden.
Mini-SIM (2FF)
Was die meisten Menschen immer noch als "SIM-Karte" bezeichnen, ist technisch gesehen die
Mini-SIM.
- Größe: 25 mm x 15 mm x 0,76 mm
- Einführung: 1996
- Verwendung: Sie war über ein Jahrzehnt lang der absolute Standard und steckte in unzähligen Handys, von den ersten Nokia-Modellen bis hin zu einfachen Feature-Phones der 2010er Jahre. Auch heute wird der Begriff "SIM-Karte" oft fälschlicherweise für dieses Format verwendet, obwohl es längst von kleineren Abkömmlingen abgelöst wurde.
Micro-SIM (3FF)
Der nächste Schritt in der Miniaturisierung war die
Micro-SIM.
- Größe: 15 mm x 12 mm x 0,76 mm
- Einführung: 2003 (bekannt durch das iPhone 4 im Jahr 2010)
- Verwendung: Das iPhone 4 war das erste Mainstream-Gerät, das diese kleinere SIM erforderte und löste damit bei vielen Nutzern eine erste "SIM-Hysterie" aus. Plötzlich mussten sich Besitzer älterer Handys ihre Mini-SIM mit einem Cutter oder einem speziellen Stanzwerkzeug zurechtschneiden, um sie im neuen iPhone verwenden zu können. Sie war der Standard für Smartphones der mittleren Generation.
Nano-SIM (4FF)
Aktuell der verbreitetste physische Standard ist die
Nano-SIM.
- Größe: 12,3 mm x 8,8 mm x 0,67 mm
- Einführung: 2012 (eingeführt mit dem iPhone 5)
- Verwendung: Die Nano-SIM ist nicht nur kleiner, sondern auch dünner als ihre Vorgänger. Bei ihr wurde nahezu das gesamte Kunststoffgehäuse entfernt, sodass fast nur noch der reine Kontaktchip übrig bleibt. Dies war ein entscheidender Faktor, um in den immer flacheren und kompakteren Smartphones mehr Platz für andere Komponenten wie größere Akkus oder bessere Kameras zu schaffen. Nahezu alle modernen Smartphones (bis ca. 2022) setzen auf dieses Format.
eSIM (Embedded SIM)
Die
eSIM (embedded SIM) ist die bisher größte Revolution, denn sie ist keine physische Karte mehr, sondern ein winziger, fest verlöteter Chip im Gerät.
- Größe: 6 mm x 5 mm x 1 mm (oder noch kleiner)
- Einführung: Ca. 2016, mit zunehmender Verbreitung ab 2018 in Smartphones (z.B. Google Pixel, iPhone XS)
- Verwendung: Die eSIM kann nicht entfernt werden. Stattdessen wird sie digital über sogenannte Profile programmiert, die Sie von Ihrem Netzbetreiber erhalten. Sie können mehrere Profile auf einer eSIM speichern und zwischen ihnen wechseln – ideal für geschäftliche und private Nummern auf einem Gerät oder für stressfreies Wechseln des Tarifs ohne postalische Lieferung einer neuen Karte.
Mit der Miniaturisierung und Integration bieten sich zahlreiche weitere
Vorteile:
- Platzsparend: Schafft wertvollen Innenraum.
- Flexibel: Einfacher und sofortiger Tarifwechsel per QR-Code oder App.
- Robust: Kein SIM-Karten-Slot, der verstauben oder beschädigt werden kann.
- Ideal für IoT: Perfekt für Smartwatches, Tablets, Laptops und vernetzte Geräte im Internet of Things (IoT).
Fazit: Welche SIM-Karte ist die richtige für mich?
Die Wahl der SIM-Karte wird heute fast ausschließlich durch Ihr Endgerät vorgegeben.
- Ältere Geräte und Handys: Erfordern oft noch eine Mini- oder Micro-SIM.
- Die meisten aktuellen Smartphones (bis ca. 2022/23): Verlangen eine Nano-SIM.
- Moderne Top-Smartphones, Smartwatches und Tablets (ab ca. 2018): Unterstützen zunehmend die eSIM, oft sogar in Kombination mit einer Nano-SIM (Dual-SIM).
Der Trend geht eindeutig zur eSIM. Sie bietet maximale Flexibilität und Komfort, insbesondere wenn Sie häufig den Tarif wechseln oder mehrere Nummern parallel nutzen möchten. Bevor Sie sich also für einen neuen Tarif entscheiden, prüfen Sie unbedingt die Kompatibilität Ihres Geräts. Auf unserer Vergleichsseite finden Sie nicht nur den perfekten Tarif, sondern auch alle Informationen, ob dieser als physische SIM oder modernes eSIM-Profil erhältlich ist.